Informationen zur überaktiven Blase
Ein gesunder, aktiver Lebensstil, vollwertige Ernährung und die Auswahl geeigneter Getränke können die Symptome einer Blasenschwäche lindern.
Das Ziel einer Therapie ist es, die Symptome wie Harndrang, häufiges und/oder nächtliches Wasserlassen und einen unwillkürlichen Urinverlust zu lindern oder gar zu beheben. Bei der Wahl der Therapie wird Ihre Ärztin / Ihr Arzt Ihnen die verschiedenen Therapiemöglichkeiten aufzeigen.
Ein gesunder Lebensstil kann die Behandlung einer überaktiven Blase (overactive bladder, OAB) unterstützen. Hier einige Tipps, die für Sie nützlich sein könnten.
Schlafen Sie ausreichend und erledigen Sie Ihre Tätigkeiten möglichst ohne Hast. Stress im Alltag könnte eine Blasenschwäche begünstigen. Gönnen Sie sich kleine Pausen und nehmen Sie sich Zeit für sich und Aktivitäten, die Ihr Wohlbefinden fördern. Entspannungsübungen wie Yoga oder autogenes Training können eine Unterstützung sein.1,2
Versuchen Sie pro Tag rund 1–2 Liter Flüssigkeit zu trinken. Je nach Klima, Temperatur und körperlicher Aktivität kann sich der Flüssigkeitsbedarf verändern. Eine ungenügende Flüssigkeitszufuhr könnte die Symptome verschlimmern, da der konzentrierte Urin den Blasenmuskel reizen kann.1,2,3
Koffein hat einen harntreibenden Effekt und stimuliert die Blase, was den Drang zum Wasserlassen erhöhen kann. Versuchen Sie den Konsum von koffeinhaltigen Getränken wie beispielsweise Kaffee und Cola einzuschränken oder ganz darauf zu verzichten. Dasselbe gilt für alkoholische Getränke.1,2,3
Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel Gemüse, Obst (ausser Zitrusfrüchten), Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte. Damit können sie auch Verstopfungen vorbeugen. Ein nicht geleerter Darm kann durch die anatomische Nähe zur Blase auf die Blase drücken. Dadurch können sich die Symptome einer überaktiven Blase verstärken.1,2
Verzichten Sie auf scharfe Speisen wie beispielsweise Chili, Pfeffer, Wasabi oder scharfe Currys. Meiden Sie Zitrusfrüchte und -säfte. Diese Lebensmittel können sich, aufgrund der enthaltenen Reizstoffe, ungünstig auf die Blase auswirken.4
Bewegen Sie sich regelmässig an der frischen Luft. Das sorgt für Entspannung und Aufschwung. Leichte sportliche Betätigung können auch Übergewicht vorbeugen oder vorhandenes Übergewicht zum Schmelzen bringen.1,3
Ein zu hohes Köpergewicht kann Druck auf den Beckenboden ausüben und eine Schwächung der Muskulatur bewirken. Bereits eine moderate Gewichtsreduktion könnte sich positiv auf die Blase auswirken.1,3,5
Zögern Sie Ihren Toilettengang hinaus. Wenn Sie die Toilette häufiger als nötig aufsuchen, gewöhnt sich Ihre Blase an kleine Urinmengen, was Ihre Blase zusätzlich negativ beeinflussen könnte.1,3
Führen Sie ein Blasentagebuch und notieren Sie die Anzahl Ihrer Toilettengänge zusammen mit Ihrer Urinmenge.1,3
Medikamente können die allgemeinen Therapiemöglichkeiten bei einer Blasenschwäche ergänzen. Wenden Sie sich dazu an Ihre Ärztin/Ihren Arzt. Durch gezielte Fragestellung kann sie/er einen auf Sie abgestimmten Therapieplan erstellen.
Gezieltes Blasentraining hilft Ihnen, den Harndrang zu kontrollieren, indem Sie nur zu festgelegten Zeiten zur Toilette gehen oder Toilettengänge hinauszögern. So kann es Ihnen gelingen, die zeitlichen Abstände zwischen den Toilettengängen zu verlängern. Näheres zum Blasentraining finden Sie hier.
Gezielte Übungen für die Beckenbodenmuskulatur unterstützen Sie dabei, den Beckenboden bewusst wahrzunehmen und willentlich zu aktivieren. Dies kann Ihre Blasengesundheit positiv beeinflussen. Genaueres zum Beckenbodentraining erfahren Sie im Kapitel Therapie.
Auch die Schweizerische Gesellschaft für Blasenschwäche will dazu beitragen, die Blasenschwäche zu enttabuisieren und vor allem die Betroffenen motivieren, sich einer Fachperson anzuvertrauen, damit die Ursache der Blasenschwäche geklärt und eine gezielte Therapie eingeleitet werden kann.
Auf www.inkontinex.ch finden Sie Informationen zum Thema Inkontinenz, Hinweise über Veranstaltungen sowie auch Links zu Blasen- und Beckenbodenzentren.